Bei Hunden und Katzen sind die Ohren ausgeprägt nach vorne ausgerichtet – im Gegensetz zu uns Menschen. Aber wir müssen ja auch nicht mehr täglich auf die Jagd. Deshalb ist unser Sinnesorgan, das Ohr, längst degeneriert und wir können dennoch gefahrlos leben. Ungemach droht höchstens vom Chef und da nützen nach vorne ausgerichtete Ohren nicht viel. Dennoch, auch unsere Ohren sind nicht einfach nach links und rechts gerichtet, sondern tendenziell auch bei uns nach vorn gerichtet. Weil wir ja normalerweise nicht rückwärts laufen, sind wir Menschen darauf angewiesen, Geräusche und damit drohende Gefahren, die sich uns von vorne annähern, frühzeitig wahrnehmen und auch orten zu können.
Fledermäuse sind wahre Meister in Sachen Orientierung. Sicher fliegen sie in der dunklen Nacht zwischen den tödlichen Stahlseilen meines Segelbootes hindurch, quasi "blind". Und dies tun Sie mit einer unglaublichen Präzision! Orientieren kann man sich eben nicht nur mit den Augen, sondern auch mit den Ohren! Bei blinden Menschen ist dieser Orientierungssinn wesentlich ausgeprägter als bei uns Sehenden. Nehmen Sie Platz und trauen Sie Ihren Ohren... Ihre Ohren sind nicht blind!